Kooperation statt Konkurrenz - ein Gamechanger
Anne Heydenreich • 20. März 2025
Kooperation statt Konkurrenz - ein Gamechanger
Wir leben in einer Gesellschaft, die uns von klein auf Konkurrenz
beibringt: besser sein als andere, schneller, erfolgreicher, leistungsfähiger.
Doch immer mehr Menschen spüren: Das macht müde, leer, krank. Konkurrenz
erzeugt Stress, Druck
und Trennung. Kooperation
hingegen verbindet, beruhigt
und stärkt
— nicht nur unsere Beziehungen, sondern auch unser Nervensystem
und damit unsere Gesundheit.
Tipp: Mach das zu einer kleinen täglichen Praxis:
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken, Erfahrungen oder Beispiele teilst — entweder hier oder in den Kommentaren. Lass uns gemeinsam sichtbar machen, wie viel Kraft im Miteinander steckt!
Doch was genau ist der Unterschied zwischen Konkurrenz und Kooperation?
Konkurrenz bedeutet: Ich setze mich gegen andere durch. Es gibt ein „Gewinnen“ und ein „Verlieren“. Dahinter steht oft die Angst, zu kurz zu kommen. Kooperation hingegen heißt: Wir arbeiten gemeinsam
an Lösungen, wir ergänzen
uns, wir teilen
Wissen, Kraft und Ideen. Statt „ich gegen dich“ wird es „wir miteinander“.
Unser Körper selbst ist das beste Beispiel
dafür, dass Kooperation das natürliche Prinzip
ist. Milliarden von Zellen arbeiten jeden Tag zusammen, um unser Leben zu ermöglichen. Kein Organ konkurriert mit dem anderen, keine Zelle will „gewinnen“ — es ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel. Wenn jedoch einzelne Zellen anfangen, konkurrieren zu wollen und sich unkontrolliert vermehren, nennen wir das Krankheit.
Auch unser Nervensystem reagiert auf Kooperation und Konkurrenz völlig unterschiedlich. Konkurrenz
aktiviert unser Stresssystem: Kampf, Flucht, Anspannung. Kooperation
aktiviert den sogenannten ventralen Vagus, den Teil des Nervensystems, der für Ruhe, Verbundenheit
und Regeneration
sorgt. Kooperation macht uns also buchstäblich gesünder.
Wie sieht das im Alltag aus?
- In der Kommunikation zum Beispiel: Wenn wir in Gespräche gehen, um zu verstehen, statt zu überzeugen — dann entsteht Verbindung.
- In beruflichen Systemen: Wenn wir Wissen teilen, andere fördern, gemeinsam Lösungen finden, statt ständig im Wettbewerb zu stehen, wird Arbeit leichter und kreativer.
- In Familien: Wenn wir aufhören, zu vergleichen (welches Kind kann was besser, wer leistet mehr), und stattdessen jede Stärke wertschätzen, entsteht Zusammenhalt.
- In Partnerschaften und Beziehungen: Wenn wir nicht messen, wer mehr tut, mehr Recht hat oder besser „funktioniert“, sondern uns gegenseitig unterstützen, wachsen wir gemeinsam.
Kooperation ist keine naive Idee, sondern ein radikaler Perspektivwechsel.
Sie ist nicht nur gut für die Gesellschaft; sie ist das, wofür unser Körper, unser Geist und unser Herz gebaut sind.
Zusammenfassung & Übungsvorschlag:
- Wir leben in einer Welt, die uns Konkurrenz als Normalität verkauft: besser sein, schneller sein, erfolgreicher sein als andere. Doch tief in uns spüren wir: Das macht uns müde, angespannt und oft sogar krank.
- Konkurrenz erzeugt Stress und trennt uns voneinander.
- Kooperation hingegen verbindet, beruhigt und lässt uns gemeinsam wachsen.
- Konkurrenz oder Kooperation — was ist der Unterschied? Konkurrenz bedeutet, ich muss mich durchsetzen. Es gibt Gewinner und Verlierer. Im Hintergrund schwingt immer Angst mit: nicht gut genug zu sein, zu kurz zu kommen. Kooperation bedeutet, wir gestalten gemeinsam. Wir ergänzen uns, teilen Wissen, Erfahrungen und Lösungen. Wir begegnen einander auf Augenhöhe und vertrauen darauf, dass das Miteinander stärker ist als der Einzelkampf.
- Unser Körper: ein Wunderwerk der Kooperation : Wenn du genau hinschaust, findest du das Prinzip der Kooperation in dir selbst: Jede einzelne Zelle in deinem Körper arbeitet mit den anderen zusammen. Organe, Nervensystem, Immunsystem — alles ist auf Zusammenarbeit ausgerichtet. Wenn einzelne Zellen sich plötzlich gegen das System richten und „konkurrieren“ wollen, nennen wir das Krankheit. Unser Nervensystem reagiert darauf sehr deutlich: - Konkurrenz aktiviert das Stresssystem. Kampf oder Flucht. Erhöhter Puls, Anspannung, Alarmbereitschaft. - Kooperation aktiviert den Vagusnerv — den Teil unseres Systems, der für Ruhe, Regeneration und Verbundenheit sorgt. Wir fühlen uns sicher, zugehörig und verbunden. Unser Körper kommt zur Ruhe.
- Kooperation als gesellschaftliche Idee: Was im Körper funktioniert, funktioniert auch im Miteinander. In beruflichen Systemen, in Familien, in Partnerschaften. - Wenn wir aufhören, Wissen zurückzuhalten, und anfangen, uns gegenseitig zu unterstützen, entsteht ein kreativer Fluss. - Wenn wir im Gespräch nicht gewinnen wollen, sondern zuhören, entsteht Verständnis. - Wenn wir in Familien nicht vergleichen („wer macht mehr?“), sondern würdigen, was jede*r beiträgt, entsteht Zusammenhalt. - In Partnerschaften entsteht echte Nähe, wenn es kein „besser“ oder „mehr“ gibt, sondern das Miteinander im Mittelpunkt steht. Kooperation ist kein naives Konzept. Sie ist ein tiefgreifender Perspektivwechsel — und sie ist das, wofür unser Körper und unsere Seele gebaut sind.
Vom Vergleich in die Verbindung — Kooperation im Alltag üben
Hier ist eine kleine, alltagstaugliche Übung, mit der du das Prinzip von Kooperation direkt erleben kannst:
- Wahrnehmen: Achte im Alltag bewusst auf Momente, in denen du dich vergleichst: „Die kann das besser als ich.“ „Der ist schon viel weiter.“ „Ich muss mich mehr anstrengen.“ Erkenne diese Gedanken. Ohne Bewertung.
- Atem & Körper spüren: Atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Spüre deinen Körper.
- Perspektivwechsel: Frage dich: - Wie könnte ich dieser Person (oder Situation) kooperativ begegnen? - Was können wir gemeinsam schaffen? - Was kann ich beitragen, statt mich zu vergleichen?
- Handeln: Handle bewusst kooperativ. Das kann sein: - Eine unterstützende Nachricht schreiben - Jemandem ein ehrliches Kompliment machen - Wissen teilen, anstatt es zurückzuhalten - In einem Gespräch mehr zuhören als argumentieren - Gemeinsam Lösungen suchen, statt den eigenen Standpunkt zu verteidigen
- Nachspüren: Wie fühlt sich das an? Meist wird spürbar: Es entsteht Erleichterung, Verbindung und Ruhe.
Tipp: Mach das zu einer kleinen täglichen Praxis:
- Frage dich einmal am Tag: „Wo kann ich heute Kooperation statt Konkurrenz leben?“
- Notiere am Abend, wie es sich angefühlt hat.
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken, Erfahrungen oder Beispiele teilst — entweder hier oder in den Kommentaren. Lass uns gemeinsam sichtbar machen, wie viel Kraft im Miteinander steckt!

Was die Gunas mit der Polyvagaltherapie zu tun haben Die Basis der Sprache des Autonomen Nervensystems ist die Neurozeption – mittels dieser Wahrnehmungsfähigkeit scannt unser Autonomes Nervensystem ständig die Umwelt nach Signalen der Gefahr und der Sicherheit ab. Die Neurozeption beeinflusst völlig autonom und automatisch unser Verhalten und unsere Emotionen - und zwar unterhalb unserer bewussten, rational erklärbaren Wahrnehmungsschwelle. Worte und Gedanken (=gedachte Worte) sind die Sprache des bewussten, rationalen Bereichs unseres Gehirns, das diese Informationen aus dem Autonomen Nervensystem (ANS) im nächsten Schritt interpretiert und immer hinterhinkt - denn das Autonome Nervensystem löst bereits schon längst eine reaktion aus, noch bevor wir überhaupt realisieren, auf was es reagiert hat. Das ist für das Überleben essentiell. Die präfrontalen Cortex (die von der präfronatlen Cortex gesteuert wird), steuert unsere Emotionen und unser Verhalten also nicht . Und wenn sie das nicht tut, dann können Gedanken, Affirmationen, Worte und die gesprochene Sprache allein auch nicht die Veränderung auf Verhaltensebene und emotionaler Ebene herstellen. Denn unser Verhalten und unsere Emotionen werden vom Autonomen Nervensystem gesteuert und können deswegen nur in Verbindung oder durch die Integration dieser ausschliesslich körperlichen Sprache des ANS verändert werden. Das ANS unterscheidet zwischen drei grundlegenden Zuständen, wobei alle drei Bereiche immer zusammen aktiv sind, aber meistens einer überwiegt. • Sicherheit & soziale Verbundenheit: dafür ist der ventrale Vagus zuständig. Wir fühlen uns entspannt, offen und in Verbindung. • Gefahr - Kampf oder Flucht: dafür ist der Sympathikus zuständig. Unser Körper mobilisiert Energie, um sich zu verteidigen oder zu fliehen. • Lebensbedrohung, Erstarrung, Kollaps: dafür ist der dorsale Vagus zuständig:, der Körper fährt alles runter - wie ein shutdown. Die Reaktionen des ANS sind nicht nur von der realen Situation abhängig, sondern auch von unseren Vorerfahrungen und allgemeinen Anlagen. Und hier kommen die Gunas mit ins Spiel. Die Gunas sind drei Prinzipien, die Eigenschaften in uns bewirken: unsere allgemeinen Anlagen, die darüber bestimmen, wie stark oder schwach unsere Unterscheidungsfähigkeit, unsere Sensibilität, unsere Resilienz und psychologischen Nuancen ausgeprägt sind. Diese Prinzipien nennen sich Tamas , Rajas und Sattva . Tamas ist Trägheit oder Dunkelheit. Rajas ist Leidenschaft oder Tätigsein. Sattva hat das Kennzeichen des Strahlens, der Harmonie, der Güte und der Reinheit.
Tamas ist Verhaftung an Bequemlichkeit (Folge: träge, dumpf, stumpf, vergesslich, faul, nachlässig), Rajas ist Verhaftung an das Handeln, also Ehrgeiz (Folge: nie zufrieden und ruhelos), Sattva ist Verhaftung an Wissen (Folge: Arroganz, Aufgeblasenheit, stolz, mehr zu wissen als andere)
. Aus Unwissenheit entsteht Nichtunterscheidung, und daher kann das individuelle Selbst nicht zwischen dem Beständigen und dem Unbeständigen unterscheiden. Und das führt zu einer innere Desorientierung. Wir verwechseln vergängliche Quellen, die uns glücklich machen sollen, mit unvergänglichen Quellen, die uns tatsächlich glücklich machen und projizieren unsere inneren, abgelehnten Anteile nach aussen: Soziale Situationen Emotionale Situationen Beziehungen Das lässt sich direkt auf die Polyvagaltheorie übertragen: Beispiel " Soziale Situationen" Im Hinblick auf Soziale Situationen lesen wir den Gesichtsausdruck, die Tonlage der Stimme und die Körperhaltung auf der Grundlage dessen, wie wir unser ANS trainiert haben. Belassen wir es bei dem unüberprüften Trainingszustand der in etwa ersten 10 Lebensjahre, leben wir entweder in einem Zustand des unreifen Tamas (wenn unser Geist - getrübt von der nicht integrierten Vergangenheit- nicht zwischen damals und jetzt unterscheiden kann) oder in einem unreifen Zustand von Rajas (getrieben und auf der Flucht oder in der Sucht nach "Hauptsache anders als damals") oder in einem Zustand des unreifen Sattva (alles schönreden, spiritual bypassing). Lernen wir aber die Sprache des ANS (Interozeption) und helfen unserem ANS, Trauma, Bindungsstörungen und energetische Blockaden zu transformieren, entwickeln wir die reiferen Stadien von Tamas, Rajas und Sattva und erleben dadurch echte Verbindungen und bereichernde soziale Situationen. Beispiel "Emotionale Reaktionen" Wenn unser ANS eine Bedrohung wahrnimmt, bevor unser Verstand es registriert, färbt das unsere emotionalen Reaktionen und wir reagieren mit Angst, Rückzug, Verteidigung – und das im nicht transformierten Zustand eben auch, wenn die Situation vielleicht gar nicht bedrohlich ist. Durch das Erlernen der Interozeption und das Training des ANS können die konstruktiv wirkenden Automatismen in förderliche Automatismen umgeformt werden. Die Gunas werden hierdurch enorm weiter entwickelt. Dadurch entwickeln wir Emotionen wie Mitgefühl, Dankbarkeit und eine gesunde Demut. Beispiel "Beziehungen" : Unser ANS und seine Neurozeption beeinflussen, wie wir Beziehungen und Bindungen eingehen. Wenn unser ANS aufgrund früherer Erfahrungen (vor)schnell auf eine (damals) als bedrohlich erlebte Situation reagiert, fällt es uns schwer, Nähe und Vertrauen zuzulassen. Unsere traumatischen Erfahrungen erleben wir häufig als eine überempfindliche (oder sogar verzerrte) Neurozeption – wir nehmen neutrale oder sogar freundliche Situationen als potenziell gefährlich wahr und lehnen sie ab, obwohl wie sie so bitter nötig haben. (Erinnerung: Unser ANS entscheidet nicht rational, sondern reagiert basierend auf erinnerten, also gespeicherten Mustern aus der Vergangenheit. Erinnerung ist ein interaktiver Austauschprozess zwischen dem ANS, dem Gehirn und der Umwelt. Signale aus einer realen Situation werden mit vergleichbaren Erfahrungen abgeglichen und interpretiert. Das tolle an der Kombination aus Polyvagaltheorie und der Guna Psychologie aus dem Yoga: Wir sind unseren unbewussten Reaktionen nicht ausgeliefert. Durch bewusstes ANS-Training und gezielten Methoden, die die Gunas entwickeln und reifen lassen, können wir uns selbst unterstützen und unsere Persönlichkeit ent-wickeln. Wenn du Lust hast, mehr über diese Methoden zu erfahren und sie erlernen möchtest, kannst du eine probatorische Einzelstunde mit mir buchen .
In diesem Blogbeitrag geht es um Yoga als Wegbegleitung in der Therapie. In einem bestimmten Yoga Text ( Patanjala Yoga Sutras ) werden eine Reihe von Techniken beschrieben, die den "mind" langsam harmonisieren und schrittweise eine feinere Wahrnehmung bewirken. Innerhalb dieses Systems wird unter anderem ein Pfad beschrieben, der 8 Phasen beinhaltet. In diesem Blogbeitrag beschreibe ich dir die einzelnen Phasen und was sie im Kontext zur Therapie bedeuten können. Es geht auch um Transzendenz: Transzendenz bedeutet das Überschreiten von Grenzen und lässt sich als tiefe Stille und ruhevolle Wachheit erfahren. Transzendenz entwickelt das volle Potential des Gehirns. Höre auch gerne in die entsprechende Podcastfolge hinein oder schaue sie dir auf dem SOBOCO Youtube Kanal an. Yoga als Begleitung zur Therapie „ Hatha Yoga in the form of asanas, pranayama and other practices should be mastered until one is ready for raja yoga“ (Hatha Yoga Pradipika, 1:67) In einem Yoga Text (Patanjala Yoga Sutras) werden eine Reihe von Techniken beschrieben, die den mind langsam harmonisieren und schrittweise eine feinere Wahrnehmung bewirken. ASHTANGA (die acht Phasen)
Innerhalb dieses Systems wird unter anderem ein Pfad beschrieben, der 8 Phasen beinhaltet. Die ersten fünf Phasen beinhalten: Yama (Soziale Verhaltens-Empfehlung) Niyama (PersönlicheVerhaltens-Empfehlung) Asana (Sitzposen) Pranayama (Pranakontrolle) Pratyahara (Sinnesrückzug) Die ersten fünf Phasen bereiten den Körper-Mind-Komplex für die letzten drei Phasen vor. Die letzten drei Phasen sind: Dharana (Konzentration) Dhyana (Meditation) Samadhi (Überbewusstsein) Die ersten fünf Phasen entfernen äusserliche Ablenkungen und die letzten drei Phasen entfernen innerliche Ablenkungen. Die innerlichen Ablenkungen können nur entfernt werden, wenn man sich von den äußerlichen Ablenkungen lösen kann. Deswegen macht Meditation ohne diese Vorbereitung wenig Sinn. Und deswegen ist Meditation auch nicht als primäre therapeutische Massnahme geeignet. Vielleicht hast du schon mal von Ida und Pingala gehört. Das wird ja oft als weibliche (Ida) und männliche (Pingala) Energie übersetzt. Ich bevorzuge innere (Ida) und äussere (Pingala) Wahrnehmung oder innere und äussere Welt. Im Hatha Yoga werden diese zwei Welten in Balance gebracht und das ist für mich der Inbegriff einer nachhaltigen Therapie. Stress und die somatischen Folgen sind aus meiner Sicht nichts anderes als ein fehlendes Gleichgewicht dieser zwei Welten : der inneren und der äusseren. Die Verbindung zwischen Ida und Pingala fehlt dann. Zusammen mit Ida und Pingala wird in den Yoga Texten der Bergriff Sushumna genannt, was die Wahrnehmung der transzendenten Welt bedeutet. Transzendenz ist ein ganz natürlicher Zustand , der aus der Balance zwischen Ida und Pingala hervorgeht . Transzendenz bedeutet das Überschreiten von Grenzen und lässt sich als tiefe Stille und ruhevolle Wachheit erfahren. Transzendenz entwickelt das volle Potential des Gehirns . GEHIRNWELLEN Der Zustand der Transzendenz kann durch die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Elektroenzephalografie (EEG) während der Meditation dargestellt werden. Die EEG-Wellen verschiedener Teile des Gehirns können über den Computer (der in Realzeit die Überlappung der Gehirnwellen berechnet) dargestellt werden. Wenn die Gehirnwellen vollkommen kohärent sind und in den Thetabereich wechseln, bedeutet das, dass die verschiedenen Teile des Gehirns miteinander verbunden sind und als Einheit wahrgenommen werden. Durch die regelmässige Erfahrung dieser Einheit regen wir unser Gehirn zu positivem Wachstum an und alles funktioniert besser - einfach alles: Kreativität, Lernfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, emotionale Stabilität, Verhalten anderen gegenüber, Verbundenheit, Mitgefühl, Friedfertigkeit…. Normale Entspannung kann im Gehirn keine Kohärenz hervorrufen, denn ein zu kurzes Vorkommen von Alphawellen reicht meistens nicht aus. Trancemethoden können auch keine Kohärenz hervorrufen, denn eine kurze Episode von Deltawellen reicht meistens auch nicht aus. Für die tiefe und nachhaltige Regulation und Regeneration des Gehirns sind mindestens Delta - und im besten Fall Thetawellen nötig. Unter dem Einfluss der Alphawellen werden so genannte Neurotransmitter produziert, welche den Ausgleich zu Stresshormonen bilden. Die Stresshormone werden im Gamma und Beta -Wellenbereich gebildet. Menschen, die selten oder nie aufgrund von Dauerstress Zugang zum Alphabereich finden, fehlen die beruhigenden Neurotransmitter und das führt auf Dauer zu stressbedingten Erkrankungen . KOSHAS
Die Grenzen werden nicht nur vom mind gebildet, sondern auch von anderen Schichten . Diese Schichten nennen sich im Yoga Koshas .
Koshas kann man sich als Hüllen vorstellen: Die physische Hülle ist annamaya kosha die bioplasmische oder pranische Hülle ist pranamaya kosha die mentale ist manomaya kosha die intuitive Hülle ist vijnanamaya kosha die glückselige Hülle ist anandamaya kosha
Die Begrenzungen dieser fünf Hüllen werden nach und nach aufgelöst . Aber noch mal zurück zu den acht Phasen:
Die erste Phase - yama (Soziale Verhaltens-Empfehlungen) besteht aus fünf Bereichen : satya (Wahrhaftigkeit) ahimsa (das Gefühl der Gewaltlosigkeit gegenüber allen Lebewesen) asteya (Ehrlichkeit) brahmacharya (Kontrolle der eigenen Energie) aparigraha (nicht anhaften) Die zweite Phase - niyama (PersönlicheVerhaltens-Empfehlung) besteht ebenfalls aus fünf Bereichen : shaucha (Sauberkeit) santosha (Zufriedenheit) tapah (Einfachheit) swadhyaya (Selbststudium) Ishwara pranidhana (den eigenen Willen an den kosmischen Willen übergeben) Die yamas werden für die Kultivierung der sozialen Interaktionen verwendet und die niyamas werden dazu verwendet, die inneren Gefühle zu harmonisieren . Sie sind dazu da, die Reibung zwischen den äusseren Handlungen und den inneren Einstellungen zu verringern . Die Yamas und Niyamas lösen den Teufels-Kreislauf zwischen inneren und äusseren Triggern auf (das ping-pong-Spiel des minds).

Nervosität ist der Ausdruck eines so genannten dysregulierten Nervensystems. Ich erkläre dir ganz kurz, was der Unterschied zwischen einem reguliertem Nervensystem und einem dysreguliertem Nervensystem ist. Fangen wir erst mal mit dem dysregulierten Nervensystem an, was wir bei uns selbst in Form von Nervosität bis hin zu Angstzuständen und Panikattacken bemerken können. Wenn wir Probleme haben, den Stress aus dem Alltag zu verarbeiten oder wenn wir dauerhaft gestresst sind, kommt das Nervensystem in ein Ungleichgewicht und es fehlt ihm Sicherheit. Das bemerkst du an diesen Beispielen: du fühlst dich nicht sicher genug die Welt fühlt sich bedrohlich an Menschen fühlen sich gefährlich an aktuelle Herausforderungen fühlen sich überfordernd an vergangene Erfahrungen überfluten einen du fühlst sich ständig von aussen beeinflusst und irgendwie ohnmächtig, etwas daran zu verändern du fühlst dich irgendwie dünnhäutig und ungeschützt, manchmal sogar ausgeliefert du fühlst dich handlungsunfähig Das betrifft viele von uns und ganz besonders Menschen, die ein Trauma erlebt haben, das noch nicht bewusst ist oder noch nicht aufgearbeitet werden konnte. Menschen, die mit sehr großen Überforderungen zurecht kommen müssen oder eine Dauerbelastung erleben, haben oft das Gefühl, diesem Stress nicht gewachsen zu sein. Sie wünschen sich, dass aktuelle Herausforderungen bewältigt werden können, ohne sich überfordert zu fühlen sie von vergangenen Erfahrungen nicht mehr so überflutet werden sie nicht mehr so beeinflussbar sind und wie ein Fähnchen im Wind fühlen sie Kraft für wichtige Entscheidungen haben sie ihren Alltag so steuern können, wie sie es sich eigentlich wünschen Um all das zu können, was ich da aufgelistet habe, brauchen wir ein reguliertes Nervensystem. Ein reguliertes Nervensystem ist ein Nervensystem, das genügend Sicherheit empfindet. Der Aufwand, den man selbst investieren muss, um wieder ein reguliertes Nervensystem zu wechseln, hängt davon ab, wie stark ausgeprägt die Symptome sind. Es lohnt sich in allen Fällen, mehr Stabilität und Balance zu erlangen. Es ist aber wichtig, zu wissen, auf was man sich einlässt. Und es ist auch der Grund dafür, dass zum Beispiel nicht für alle die gleichen Übungen helfen. Meditation zum Beispiel macht null Sinn, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind. Das gleiche gilt für Affirmationen oder motivierende Sprüche. Im Gegenteil - sie machen alles nur noch schlimmer. Das heisst aber nicht, dass es für dich schwieriger wird, wenn du starke Symptome hast. Es heisst einfach nur, dass der Aufwand komplexer ist. Nicht schwieriger. Veränderung ist immer möglich, ganz egal, wieviele Symptome du hast oder wie stark sie ausgeprägt sind. Wichtig ist nur, dass du verstehst, wobei genau dein Nervensystem Hilfe braucht. Das Gehirn verfolgt grob gesagt 3 Ziele: Sicher fühlen, geliebt fühlen, lernen. Es läuft also ständig eine innere Suchmaschine in uns. Wenn die erste Frage „ist es hier sicher“ mit nein beantwortet wird, werden die nächsten zwei Fragen negativ beantwortet. Das ist jetzt sehr vereinfacht, aber so kannst du nachvollziehen, warum man sich nicht geliebt fühlt und der Geist verschlossen wird, wenn die Sicherheit fehlt. Die erste Veränderung in jeder erfolgreichen Traumatherapie und in jedem erfolgreichen, sinnvollen Coaching ist also immer die Wiederherstellung des Gefühls von Sicherheit. Erst, wenn wir uns sicher fühlen, können wir unseren Blick auf Beziehungen und Ziele richten. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der in oberflächlichen Coachings viel zu oft vernachlässigt wird und dann ein ganz doofes Gefühl des Versagens hinterlässt. Das Unwort Selbstsabotage ist ein gutes Beispiel. Das Nervensystem ist immer für dich und sabotiert nix. Und es benötigt Hilfe dabei, sich wieder sicher zu fühlen. Es gibt Übungen, die ziemlich breit gefächert allen helfen und eine dieser Übungen möchte ich dir hier vorstellen: die Orientierung im Hier und Jetzt. Es gibt viele Variationen dieser Übung und diese hier ist ganz gut für den Einstieg: Dafür kannst du: 5 Dinge benennen, die du im Raum sehen kannst. Bewege dafür gerne deinen Kopf in alle Richtungen, also hoch, runter, nach links, nach rechts, nah und fern. dann kannst du 4 Dinge benennen, die du hören kannst - nah und fern. danach benenne 3 Dinge, die du fühlen oder spüren kannst: das kann deine Kleidung auf der Haut sein, die Füße, die den Boden berühren oder die Luft, die deine Haut berührt oder die Sitzfläche vom Stuhl… dann benenne 2 Dinge, die du riechen kannst - das kann die Luft sein, dass kann der Duft der Kleidung sein oder eine Blume… dann benenne eine Sache, die du schmecken kannst. Wie fühlst du dich jetzt? Sind deine Gedanken etwas ruhiger? Entspannen sich vielleicht deine Augen? Es kann sogar sein, dass du gähnen möchtest oder den Körper strecken möchtest. All das sind Zeichen der Regulierung deines Nervensystems. Du kannst die Übungen zu jeder Tageszeit und so oft du magst wiederholen. Die Übungsauswahl zur Regulierung deines Nervensystems und zum Empfinden von Sicherheit ist so individuell wie deine Biografie. Du kannst jederzeit heilen und du kannst jederzeit anfangen. Ich wünsche dir, dass du genau die Hilfe bekommst, die du dir wünschst. Wir lernen über Spiegelneurone und suchen uns unbewusst genau die richtigen Menschen aus, die uns dabei behilflich sind. Wenn meine Worte in dir räsonieren und du irgendwie so ein Gefühl hast, dass ich dir dabei helfen kann, wie du dein Nervensystem wieder regulieren kannst, melde dich sehr gerne über die Kontaktseite auf meiner Homepage. Und falls nicht, wünsche ich dir von Herzen, dass du genau die richtige Person findest.

Die Angst und innere Aufruhr beraubt uns unserer guten, menschlichen Qualitäten. Sie wird viel zu oft absichtlich in den Medien und der Politik provoziert. Doch du kannst dich selbst schützen. Durch einen klaren, wachen Geist. Die Wurzeln von vielen Problemen sind Angst und Aufruhr. Die Wissenschaft erkennt in Stress die Ursache für mehr als achtzig Prozent unserer Krankheiten. Stress ist die Sprache unseres Körpers, die uns signalisieren möchte, dass wir uns von unserer eigenen Wahrheit zu sehr entfernen. Unser Mangel an innerer Stille lässt den Stress in unserem Leben dominieren. Ein Körper, der andauernd im Stress ist, entwickelt Angst. Um diese Angst loszuwerden, entwickeln wir manchmal Verhaltensweisen, die alles nur noch komplizierter machen als es ohnehin schon ist. Wenn wir den Stress bis zu seiner Wurzel zurück verfolgen, erkennen wir in der Rastlosigkeit unserer Gedanken den Versuch des Geistes, den Stress so schnell wie möglich los zu werden. Der untrainierte Geist macht das hauptsächlich über Projektion. Eine Projektion ist die Spiegelung unseres inneren Zustandes nach aussen. Wenn wir aufgrund eines Mangels an innerer Stille nicht genügend Verbindung nach innen haben, benötigen wir eine Möglichkeit, das unangenehme Gefühl von Stress und Angst und die unangenehmen Gedanken über diesen Mangel an innerer Stille loszuwerden. Projektion ist ein kurzfristiges Mittel dafür. Die kurzfristige Befreiung von diesem unangenehmen Gefühl dauert aber nicht sehr lange an und deswegen müssen wir es wiederholen. Was wir wiederholen, wird zu einer Gewohnheit. Unsere Gewohnheiten formen unsere Persönlichkeit. Unsere Persönlichkeit formt unsere Entscheidungen und unsere Entscheidungen formen unseren Alltag und unser Alltag ist der Großteil unseres Lebens. Die eigenen Gewohnheiten nicht zu hinterfragen ist wie nicht zu wissen, ob wir Medizin oder Gift einnehmen. Zwei gute Möglichkeiten, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen, sind „The Work“ von Byron Katie und die Vedantische Methode der Fragestellung. Bei „The Work“ geht es grob gesagt um die erwähnte Projektion. Ich habe „The Work“ von Byron Katie 1998 kennen gelernt und wende diese Methode seitdem an, um die Wurzel von meinen persönlichen und alltäglichen Problemen und Herausforderungen selbst zu erkennen. Die Projektion wird bei dieser Methode als Instrument verwendet. Was wir im Aussen sehen, können wir auch als Spiegel nach Innen verwenden. Die Vedantische Methode der Fragestellung geht da weiter, wo „The Work“ aufhört. „The Work“ bereitet den Boden, die Erde; und mit der Vedantischen Methode der Fragestellung überprüfen wir, was wir in diese Erde hinein legen. Denn was wir glauben zu sein ist das, was wir gestalten. Ist es dann nicht schlau zu hinterfragen, was wir glauben, was oder wer wir sind? Und weil diese eine Frage („Wer bin ich?) an sich total unsicher macht (weil sie intellektuell nicht beantwortet werden kann), wird sie meistens erst gar nicht gestellt. Um diese Unsicherheit nicht zu erleben, identifizieren wir uns mit dem, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, mit unserem konditionierten Geist interpretieren (= Meinung und Glaube) und wie wir sozialisiert und konditioniert sind. Durch diese Identifikation entfernen wir uns in der Regel so weit von uns selbst, dass uns das Leben und unsere Gesundheit irgendwann zeigen, dass wir umkehren sollten. Die meisten Menschen inklusive ich selbst sind durch eine Krise, wegen einem Schmerz oder Leid zur Spiritualität gekommen. Dieser Schmerz oder diese Krise ist eine Kraft, die uns zu uns selbst zurückführt. Eine wichtige Lehrerin im spirituellen Bereich hat in einem kleinen Kreis mal zu uns gesagt: „Nichts, aber auch gar nichts, ist im Aussen zu finden.“ Ich wusste instinktiv, dass sie Recht hat, aber ich wusste nicht, was das auf einer praktischen Ebene in meinem Leben bedeuten sollte. Es ist über 20 Jahre her. Spiritualität ist für mich so individuell wie ein Fingerabdruck. Für mich persönlich funktionieren Traditionen und Religionen aus diesem Grund lediglich nur als Impulse. Deswegen fühle ich mich auch keiner Religion oder Tradition zugehörig. Aber ich fühle mich zu einer bestimmten Gruppe zugehörig: Menschen. Ich glaube und weiss, dass Wundervolles in uns steckt und dass wir hier alle zusammen lernen, was es heisst, Mensch zu sein. Menschliche Qualitäten wie Mitgefühl, Liebe, Gemeinschaft, Verständnis, Respekt und die Fähigkeit zu Transformation und Transzendenz sind aus meiner Sicht schützenswerte Qualitäten und diese zwei Methoden, die ich hier kurz erwähnt habe, helfen mir persönlich dabei, sie zu entwickeln und zu stärken und nicht von Angst und innerer Aufruhr auffressen zu lassen. Angst und Aufruhr halten uns davon ab, diese Qualitäten in uns zu entdecken und weiter zu entwickeln. Angst und Aufruhr lenken uns davon ab, wer wir sind. Wir sind mitfühlende, liebende Wesen, die gemeinsam auf einer unbekannten Reise sind. Angst und Aufruhr versetzen uns in eine geistige Trance und lassen uns auf eine Art miteinander umgehen, die Leid verursacht. Angst und Aufruhr zu überwinden bedeutet, diese Ursache an der Wurzel anzupacken. Es ist eine tägliche, lebenslange, kontinuierliche Anstrengung. Wie Zähneputzen. Putzt du dir einmal in deinem Leben die Zähne und sagst dann: „Ah, fantastisch, das ist also jetzt erledigt: für immer und ewig sauber!“ Nein, sagst du nicht. Was die Bakterien in deinem Mund und der Grund für das Zähneputzen sind, entspricht der Angst und der inneren Aufruhr im Geist. Wenn wir keine geistige Hygiene betreiben, fressen die Angst und die innere Aufruhr die Kraft unseres Geistes und seine Unterscheidungskraft an wie Bakterien unsere Zähne. Spirituelle Methoden sind kein Luxus, sondern unerlässlich für unsere geistige Gesundheit. Im SOBOCO PODCAST mit dem Titel „Angst und Aufruhr überwinden“ erhältst du die praktischen Anwendungs-Möglichkeiten von „The Work“ und der Vedantischen Fragemethode.

Unser inneres Navigationssystem basiert auf der Harmonie unserer Lebensbereiche. Wie würdest du dich fühlen, wenn du dazu in der Lage wärest, klar, konsequent und selbstsicher zu handeln, dein inneres mit dem äußeren zusammenpasst und du Fortschritte mit dem machst, was dir wirklich wirklich wichtig ist?